Zugehörigkeit

In einer Welt in der es nur noch ums höher, schneller, weiter, größer, schöner und beliebter sein geht, fällt es mir immer schwerer mich mit mir und meinen Gefühlen zu verbinden. Still zu werden und zu spüren was ich – mein Herz – wirklich möchte, anstatt dem was mein Kopf mir ständig einredet was ich wollen sollte, was ich tun müsste und vor allem wie genau ich zu sein habe gemessen an der Meinung der Gesellschaft…

Immer schwerer fällt es mir mich abzuwenden vom Streben nach Perfektionismus, gespielter Leichtigkeit und aufgesetztem Selbstbewusstsein, um eigentlich nur eins zu verhindern: dass jemand meine Unzulänglichkeit entdecken könnte…dass jemand herausfinden könnte, dass ich nicht perfekt bin. Dass ich Schmerz empfinde, dass ich verletzlich bin und dass ich deswegen nicht gut genug bin. Und um all das zu verdecken setze ich die Maske des Starkseins auf – um mithalten zu können, mit allen anderen, die ebenfalls das Spiel spielen und die Maske nicht absetzen können aus Angst davor nicht gut genug zu sein.

Aus dieser Angepasstheit heraus unterdrücke ich Emotionen, Wünsche und Verhaltensweisen, die zu mir gehören, die gesehen und gehört werden möchten, die ich selbst jedoch irgendwann einmal als falsch und schlecht beurteilt habe, weil es andere so getan haben und es mir so beigebracht wurde.
Und das Schlimme daran? Dass genau dieses Spiel von Angepasstheit und Gleichsein uns immer mehr voneinander trennt – das von dem wir uns erhoffen uns näher zu bringen – bringt uns meistens nichts anderes als noch mehr Getrenntsein, weil wir aufhören wir selbst zu sein.

⋗Zugehörigkeit ist der angeborene Wunsch des Menschen, Teil von etwas Größerem zu sein. Da diese Sehnsucht so ursprünglich ist, versuchen wir häufig, sie zu erfüllen, indem wir uns anpassen und nach Zustimmung heischen, was nicht nur ein hohler Ersatz für Zugehörigkeit ist, sondern diese häufig sogar verhindert. Da nur dann wahre Zugehörigkeit entstehen kann, wenn wir der Welt unser authentisches, unvollkommenes Selbst zeigen, kann unser Zugehörigkeitsgefühl nie größer sein als der Grad unserer Selbstannahme.⋖
Brené Brown in ihrem Buch Verletzlichkeit macht stark

Erst wenn wir die Maske abnehmen, können wir erkennen was wir wirklich wollen

Erst wenn wir es also schaffen diese Emotionen und Gefühle anzunehmen, uns nicht für sie zu verurteilen und sie dann auch ausleben und kommunizieren können, können wir ein authentisches Leben leben mit offenem Herzen und ehrlichem Selbstausdruck, was uns für ehrliche Verbindungen und wirkliche Zugehörigkeit öffnet.
Diese Aufgabe ist jedoch alles andere als leicht, weil wir verlernt haben auf das zu hören was wir eigentlich möchten. Weil wir mittlerweile bereits glauben, dass das was unser Kopf uns sagt auch das ist was wir möchten, weil uns diese Geschichten schon seit klein auf erzählt werden. Den Unterschied zu erkennen wo ein Wunsch oder eine gewünschte Verhaltensweise herkommt ist alles andere als leicht geworden, weil wir ständig und pausenlos damit konfrontiert werden was wir wollen sollten und sein müssten um als schön, klug, stark und sicher zu gelten.

Doch wie kann ich es dann unterscheiden? Wie schaffe ich es wieder auf mein Herz zu hören und herauszufinden was mich tief im Inneren bewegt, was und wer ich eigentlich sein möchte? Die folgenden Fragen haben mir dabei sehr geholfen:
Was hat mir früher Spaß gemacht als ich noch Kind war?
Womit konnte ich mich stundenlang beschäftigen und es war mir dabei egal was die anderen machten oder dachten?
Und welche Dinge habe ich irgendwann aufgehört zu machen weil ich dachte dass sie andere blöd, zu kindisch oder vielleicht sogar zu ‚freakig‘ finden?
Was würde ich heute gerne tun, das mir absolute Freude bringt, auch wenn ich dafür kein Geld bekommen würde?
Und was würde ich wagen, wenn ich wüsste ich könnte damit nicht scheitern?

Es ist kein einfacher und vor allen Dingen kein kurzer Weg. Immer wieder stelle ich mir die Frage wo ich Dinge tue weil sie mir Spaß machen oder weil ich sie denke machen zu müssen…Gehe ich heute zum Beispiel joggen weil es mir Spaß macht? Oder mache ich es nur um einem gewissen Idealbild hinterher zu eifern und den Kuchen von gestern abzutrainieren? Kann ich mich nur wohlfühlen wenn ich diese Dinge mache? Oder fühle ich mich auch wohl in meiner Haut wenn ich mal nicht jeden Tag oder 3x die Woche Sport mache? Respektiere ich mich dann noch genauso und behandle mich immer noch genauso liebevoll und wertschätzend, ohne dass negative Gedanken darüber in meinem Kopf auftauchen?

Mit der Ehrlichkeit zu mir selber beginnt der Weg

Mit solchen kleinen, scheinbar unwichtigen Dingen, die wir tagtäglich tun und nie hinterfragt haben, fängt es jedoch an…Bereits hier kann ich erkennen wo ich wirklich ehrlich zu mir bin, wo ich das tue weil ich Lust darauf habe oder weil ich denke ich sollte es jetzt tun oder ich es ständig brauche weil ich mich nur so wohlfühlen kann. Hier kann ich langsam anfangen die ehrliche Verbindung zu meinem Herzen wiederherzustellen und ihm ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen indem ich nicht auf meine Gedanken höre, sondern auf meine Empfindungen.

Und habe ich hier erstmal die Dinge ausfindig gemacht, die gegen mein Herz sprechen, aber dafür für mehr Authentizität und Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, hört es damit aber noch nicht auf…Denn wenn ich mir diese Fragen dann beantworten konnte taucht meistens schon direkt mein innerer Kritiker auf mit seinem üblichen ‚Ja, aber … !‘ ‚Ja, aber das kannst Du ja nicht tun, weil Du musst ja Geld verdienen!‘ ‚Ja, aber oh nein wie peinlich, was sollen die Leute denn dann von Dir denken wenn Du das machst/das anziehst/das sagst?‘ ‚Ja, aber das hat ja sonst in Deiner Familie oder Deinem Bekanntenkreis noch nie jemand gemacht, das kann ja schon nichts sein und werden!‘

Diese Gedanken sind es meistens, die uns wieder und wieder unser Herz betrügen lassen, weil wir nicht anders sein möchten als die anderen, weil wir so sein möchten wie sie, weil uns das doch beliebt macht und es uns dazugehörig fühlen lässt.
Doch zu verstehen, dass wenn ich nicht anfange ich selbst zu sein indem ich die Dinge tue, nach denen mein Herz sich sehnt, die Dinge sage, die mich beschäftigen, die Tränen fließen lasse, die ich so sehr unterdrücke, dass es die anderen mir gegenüber auch nicht können werden, weil ich ihnen die unbewusste Botschaft vermittle, dass es nicht ok ist das auszudrücken was sie eigentlich möchten – was sie eigentlich fühlen – sondern dass es richtiger ist sich anzupassen und sich zu verstellen.

Und so spielen wir das Spiel weiter und weiter in der Hoffnung Freiheit und Zugehörigkeit zu gewinnen, ohne aber zu erkennen, dass wir eigentlich längst verloren haben…uns, unsere Verbindung zu unserem Herzen und zu unserem wirklichen Sein. Uns selbst aufgegeben haben bis wir uns an einem Punkt befinden wo alles keinen Sinn mehr macht und wir uns fragen was denn schief gelaufen ist, warum wir denn nicht glücklich sind? Denn schließlich haben wir doch wirklich alles dafür getan, haben uns so viel Mühe gegeben so zu sein wie die anderen und dennoch fühlen wir uns leer und führen nicht die Beziehung, die wir führen möchten oder das Leben, das wir leben möchten.

Es ist nicht der eine große Schritt, der uns näher zu unserem Ziel bringt, sondern die vielen kleinen Schritte, die wir jeden Tag tun können

Wenn Dir diese Situationen und Gedanken bekannt vorkommen, dann fange doch heute einmal damit an nur Dinge zu tun, die Dir Spaß machen, egal wie sie aussehen, egal wie sie sich anfühlen oder anhören – Hauptsache sie bereiten Dir Freude – jetzt in diesem Moment!
Und dann hinterfrage Dich Stück für Stück und Tag für Tag wo Du noch Dinge tust, die Du eigentlich nicht tun möchtest, weil sie Dir keine Freude bereiten, wo Dein Herz eigentlich laut ‚nein‘ zu schreit und Du sie dennoch tust, aus Angst, Unsicherheit und dem Verlangen nach Zugehörigkeit.

Für mich fallen mir hierzu auch immer noch so viele Dinge ein, die ich hinterfragen und vor allem ändern darf – Schritt für Schritt – aber das Bewusstwerden ist der erste kleine Schritt für mich, den ich tun kann um erst in mir die Veränderung und dann die Veränderung im Außen zu bewirken, die ich mir wünsche. Und ich bin der ganz festen Überzeugung, dass Du diesen ersten kleinen Schritt auch tun kannst, wenn Du bereit für die Antworten Deines Herzens bist.

Denke immer daran: Du bist gut, genauso wie Du bist!

Alles Liebe,
Deine Iris ♡

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